Das naturwissenschaftliche Profilfach NIT (Naturwissenschaft, Informatik und Technik) im G9 bzw. NwT (Naturwissenschaft und Technik) im G8 wird von Lehrkräften mit dem Studienfach NwT sowie von Lehrkräften mit naturwissenschaftlicher Ausbildung unterrichtet.
Dieses Fach widmet sich Fragestellungen aus den Naturwissenschaften, der Informatik und der Technik und wurde im Schuljahr 2007/08 landesweit eingeführt. NIT bzw. NwT entspricht in seiner Stellung der dritten Fremdsprache im sprachlichen Profil. Daraus leitet sich auch der Unterrichtsumfang ab:
- G9: NIT wird in den Klassen 8, 9, 10 und 11 als dreistündiges Kernfach unterrichtet.
- G8: NwT wird in den Klassen 8, 9 und 10 jeweils vierstündig als Kernfach angeboten.
Seit 2018 wird NwT an ausgewählten Versuchsschulen als fünfstündiger Leistungskurs angeboten.
Seit dem Schuljahr 2023/24 kann NwT zudem als Basisfach an allen Schulen eingerichtet werden.
Im Unterricht des Profilfachs NIT bzw. NwT erwerben die Schülerinnen und Schüler grundlegende Kenntnisse in verschiedenen
technischen Disziplinen sowie Strategien zur Lösung naturwissenschaftlicher und technischer Problemstellungen. Gleichzeitig kommen
zentrale Inhalte der Informatik zum Einsatz und werden praktisch angewendet. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf projektorientierten
Arbeiten. Dabei entwickeln die Lernenden eigene Ideen, setzen diese in Projekten um und erstellen erste Prototypen.
NIT- bzw. NwT-Hauptausbildung am Seminar Stuttgart
Am Seminar Stuttgart werden Referendarinnen und Referendare mit dem Studienfach NwT gezielt auf ihre Aufgaben im Unterricht vorbereitet.
Der Unterricht in NwT und NIT zeichnet sich durch einen hohen Praxisbezug aus. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten an realitätsnahen Fragestellungen aus unterschiedlichen Fachbereichen. Dabei verknüpfen sie ihr vorhandenes Wissen mit technischen Grundlagen und lernen, dieses in neuen Kontexten anzuwenden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem zielgerichteten Einsatz von Computern, beispielsweise durch den Umgang mit CAD-Software oder Mikrocontrollern.
Der Unterricht fördert selbstständiges und projektorientiertes Arbeiten. Die Lernenden bearbeiten eigenverantwortlich auch längerfristige Projekte, entwickeln dabei Teamfähigkeit und erproben gemeinsame Strategien zur Problemlösung. So werden zentrale Kompetenzen gestärkt, darunter:
- kritisches Denken und Reflexionsfähigkeit
- Problemlösekompetenz
- Zusammenarbeit und Kommunikation
- Kreativität und Innovationsfähigkeit
Seit der Einführung der Fächer NwT und NIT rücken diese Kompetenzen zunehmend in den Fokus schulischer Bildung.
In der Hauptausbildung NIT/NwT werden die Referendarinnen und Referendare umfassend auf die besonderen Anforderungen des Unterrichts
vorbereitet. Ziel ist es, ihnen die Fähigkeit zu vermitteln, unterrichtlich auf dem aktuellen didaktischen Stand zu agieren und
zugleich zukünftige Herausforderungen im NIT- und NwT-Unterricht professionell zu bewältigen.
NIT-Zusatzausbildung am Seminar Stuttgart
Ab dem Beginn des Referendariats im Januar 2026 wird die Zusatzausbildung landesweit neu organisiert. Referendarinnen und Referendare mit einem naturwissenschaftlichen Fach (Biologie, Chemie oder Physik) nehmen verpflichtend an einer zweitägigen NIT-Einführungsveranstaltung (Fundamentum) teil. Für Referendarinnen und Referendare mit dem Fach Geographie ohne weitere Naturwissenschaft ist die Teilnahme freiwillig.
Nach Abschluss der Einführungsveranstaltung entscheiden alle Teilnehmenden, ob sie die NIT-Zusatzausbildung im Rahmen von fünf weiteren ganztägigen Veranstaltungen (Additum) fortsetzen möchten. Diese Veranstaltungen finden über beide Ausbildungsabschnitte hinweg statt. Die terminliche Übersicht ist im internen wiki (Link wie rechts) zu finden. Eine selektive Belegung einzelner Veranstaltungstage ist nicht möglich, da die Inhalte aufeinander aufbauen.
Mit der Teilnahme am Additum erwerben die Referendarinnen und Referendare fachliche und didaktische Kompetenzen für den Unterricht
in Klassenstufe 8. Darüber hinaus wird im Rahmen der Zusatzausbildung der Schein „Technisches Arbeiten 1“ erworben, der
eine wichtige Voraussetzung für den Einsatz von Maschinen im Unterricht mit Schülerinnen und Schülern ist.