- Ein Thema mit vielen Facetten am Seminar Stuttgart -
Zunehmende Globalisierung und Mobilität bringen es mit sich, dass Menschen unterschiedlichster Herkunft und Prägung in immer engeren Bezügen aufeinander treffen und miteinander zu tun haben. Dies geschieht nicht nur außerhalb der eigenen Landesgrenzen, sondern auch im beruflichen und persönlichen Alltag bis hinein in die Welt der Lehrer- und Klassenzimmer. Das Bedürfnis nach einem friedlichen, respektvollen Miteinander und die Notwendigkeit einer konstruktiven gemeinsamen Gegenwarts- und Zukunftsbewältigung machen somit interkulturelle Kommunikations- und Handlungskompetenz zu einer zunehmend wichtigen Schlüsselqualifikation, die wir am Seminar in vielfältiger Form fördern: |
- in der Pädagogik
- in den modernen Fremdsprachen
- in der bilingualen Zusatzausbildung
- in der AG Lernbegleitung: Konzeptentwicklung zur Begleitung von Eltern und Kindern
- durch Einzelprojekte für Referendarinnen und Referendare: z.B. Globales Lernen (Religion, Ethik, Geographie),
- durch Projekte auf der Ebene der Seminarlehrkräfte: Comenius-Regio-Projekt mit Österreich zum Thema „Umgang mit Heterogenität“
- durch Angebote für Referendarinnen und Referendare mit Migrationshintergrund: zwei Ansprechpartnerinnen, Gesprächskreis, Dialog- und Schreibwerkstatt zur Sprachförderung
Interkulturelles Lernen in den modernen Fremdsprachen
In der fachdidaktischen Ausbildung aller modernen Fremdsprachen am Seminar Stuttgart wird der Entwicklung dieser bedeutenden Kompetenz durch ein abgestimmtes Konzept aller Ausbilder/innen ganz besondere Aufmerksamkeit gewidmet: |
- Zu Beginn des Referendariats reflektieren wir gemeinsam die Rolle und Verantwortung der künftigen Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrer als interkulturelle Mittler/innen.
- In den Fachsitzungen spielt das Thema ‚interkulturelles Lernen’ eine zentrale Rolle.
- Einmal jährlich veranstalten wir einen interkulturellen Tag aller modernen Fremdsprachen, an dem die Thematik auch von externen Referenten perspektiviert wird. (Hier haben wir in den letzten Jahren z.B. zusammengearbeitet mit dem interfakultären Zentrum für Ethik in den Wissenschaften der Universität Tübingen, dem europäischen Fremdsprachenzentrum in Graz, professionellen Trainern aus der Wirtschaft). Ein vielseitiges Angebot an Workshops lädt im Anschluss zur Vertiefung und Reflexion eigener Interessenschwerpunkte ein.
- Wir stehen in Kontakt mit Bildungsinstitutionen in Indien, Frankreich, Spanien und Italien und pflegen Austauschprogramme.
- Wir bieten Unterstützung bei der Vermittlung von Comenius-Stipendien zur Teilnahme an Fortbildungen im Ausland.
Interkulturelles Lernen im bilingualen Sachfachunterricht
Durch die zusätzliche intensive Beschäftigung mit der Kultur der Zielsprachenländer und eine multiperspektivische Herangehensweise wird in den bilingual unterrichteten Sachfächern die interkulturelle Kompetenz ganz besonders gefördert. Durch die vermehrte Kontaktzeit mit der Fremdsprache erhöht sich ferner die allgemeine Sprachkompetenz ebenso wie die Kommunikationsfähigkeit in ausgewählten Sachgebieten. In der bilingualen Zusatzausbildung erwerben unsere Referendarinnen und Referendare die Kompetenz, ihre Schülerinnen und Schüler in ihrem Sachfach auch bilingual zu unterrichten |
- Bilinguale Zusatzausbildung in Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch in allen Sachfächern
- In Französisch/Italienisch/Spanisch kooperative und binnendifferenzierte Form der Ausbildung: Jeder lernt für sich und alle von allen.
Unterrichtsentwicklung: ein Blick ins Klassenzimmer
Dadurch, dass wir alle selbst auch an der Schule unterrichten, bewahren wir uns einen engen und realistischen Bezug zur Praxis. Hier entwickeln und erproben wir neue Unterrichtskonzepte, die wiederum der Ausbildung zugutekommen. Unsere aktuellste Herausforderung ist es, unsere Referendarinnen und Referendare auf eine flexible Nutzung der vielfältigen Lernchancen in einem multikulturellen Klassenzimmer vorzubereiten. |